Oman – sensorische Deprivation

Die Wüste – ein Raum voll mit nichts was das (geistige) Auge ablenken kann. Für die einen wirkt es wie ein Magnet, welcher sie anzieht. Für andere ist er abstoßend wie ein Gegenpol. Hier in diesem scheinbar grenzenlosen Raum erhält das eigene „Ich“ Einblicke in sein tiefstes Inneres. Einblicke, die in unserem reizüberfluteten Alltag perfekt vernebelt und durch konsum- und erlebnisorientierten Lebensstil überspielt werden.

Die Rub al-Khali – dass „Leere Viertel“ ist die größte Sandwüste der Erder. Mit ca. 680.000 km² bedeckt sie ca. ein Drittel der Arabischen Halbinsel und erstreckt sich über Saudi-Arabien, Jemen, Oman und die Arabischen Emirate.

Unter „sensorischer Deprivation“ versteht man den Entzug von Sinneseindrücken. Das Paradoxe an diesem Entzug ist, dass die Wahrnehmung dabei sensibilisiert wird. So entpuppt sich eine Reise durch die Wüste nicht selten als Gratwanderung zwischen verändertem – gestärkten Bewusstsein und Halluzination. Je nach Standpunkt könnte man auch meinen, dass die hier erlebte Wirklichkeit einer Halluzination gleicht, welche durch den Mangel von Ablenkung (Konsum, Erlebnishunger, etc.) entsteht.

Baut ein Teil der Golfstaaten auf lauten schrillen Tourismus, finden sich in Oman vorwiegend ruhige Orte. Orte der Stille, die dem arabischen Sprichwort „Wasser reinigt den Körper, die Wüste reinigt die Seele“ gleichen. So erfahren Wüstenreisende, dass die Schönheit eines Landes meist hinter ihren Augen liegt. Ihre Seele reist weiter als ihr Körper.

Die Wüste als Gegensatz…

  • anscheinend Stillstand bei kontinuierlicher Veränderung
  • umgeben von trockenem Sand – ertrinkend in Gefühlen und Emotionen
  • Stille der Ewigkeit – innerlich aufgewühlt (stiller schrei)
  • Ewigkeit – Vergänglichkeit des Moments
  • nicht greifbar / vorstellbar weiter Raum begrenzt durch eigenes physische wie psychische Möglichkeiten (=Grenzen)
  • der scheinbar unbegrenzte Raum wird geteilt durch oben (Himmel) und unten (Wüste), durch Tag und Nacht

Reizreduzierung

Reizentzug

Reizüberflutung