Plein Air – steht in der Malerei für das Malen abseits des Ateliers. Für Landschaftsfotografierende eine zwangsläufige Voraussetzung – zumindest, wenn die Fotografie mit einem erleben der Landschaft verknüpft ist.
Die Schlei-Akademie in Sundsacker bot in ihrem diesjährigen Sommerprogramm neben der Plein Air-Malerei ebenfalls einen Workshop mit dem Schwerpunkt Landschaftsfotografie an. Die Akademie bietet unter ihrem Slogan „Freiraum für Kunst“ ein rundes Sommerprogramm für unterschiedlichste Kunstrichtungen an. Untergebracht ist sie dabei in den Räumlichkeiten der Albert-Schweitzer-Schule. Das schulische Förderzentrum am Schlei-Ufer gelegen, bietet derweil einen malerischeren Blick hinunter auf die Schlei sowie das gegenüberliegende Städtchen Arnis, das mit nicht einmal 300 Einwohnern auf einem knappen halben Quadratkilometer die kleinste Stadt Deutschlands bildet.
Beide Workshops starteten wie das weitere Akademie-Angebot am Montagmorgen mit der Begrüßung und Einführung. Für die Fotobegeisterten folgte eine theoretische Einführung. Es ging sowohl um dass, was Landschaft ausmacht, ebenso wie um kompositorische Inhalte. Ein erster Kontakt mit der Schlei wie auch der Kamera bot sich zum Ende des ersten Workshoptages. Im Vordergrund stand das Experimentieren um die in der Theorie besprochenen Gestaltungsmöglichkeiten.
Von Dienstag bis Freitag ging es schließlich zu gemäßigten Zeiten raus an die Ostseeküste, ebenso wie an die Schlei-Ufer im Naturpark Schlei. Während das Landesinnere Deutschlands unter der sommerlichen Hitzewelle schwitzte, waren wir teilweise froh um langärmlige Jacken wie Hosen bei erfrischenden 21 bis 23 und einer ordentlichen Briese. Hier galt es die Stative sicher vor dem Umwehen zu positionieren.
Neben dem Erkunden und Fotografieren, genossen wir am Donnerstag den obligatorischen Akademie-Abend mit allerlei Leckereien vom Grill sowie einem regem Austausch unter den einzelnen Akteuren des Sommerprogramms. Im Vorfeld referierte Frau Dr. Kohla, in ihrer Funktion als Akademie-Leiterin über die Wurzeln der Plein-Air-Malerei und den mit ihr einhergehenden Sinneswandel im damaligen Kunst-Verständnis.
Die beiden Regenschauer, die uns im Verlauf der Woche ereilten, kompensierten wir mit Hilfe zweier konstruktiver Bildbesprechungen in den Räumlichkeiten der Akademie und in Haitabu (seit 2018 unter der Bezeichnung „Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk“ Teil des UNESCO Welterbes) der ehemaligen Handelsmetropole der Wikinger an der Schlei. So verging die Woche wie im Flug, und ehe wir uns versahen, trafen wir uns erneut im Seminarraum für die Abschlussbesprechung. Beendet wurde die Workshop-Woche mit der Präsentation der entsendenden Zeichnungen, Bilder gemalt wie fotografiert ebenso wie aus verschiedenen Werkstoffen entstandenes…
Verzichtet haben wir während unserer Exkursionen auf einen Besuch des Stadtmuseum Schleswig. Das Museum präsentiert immer wieder beeindruckende Fotoausstellungen, aktuell die Serie „Liebe zur Landschaft“ der niederländischen Fotografin Saskia Boelsums (anbei ein Beitrag des Schleswig-Holstein Magazins des NDRs zur Ausstellung in Schleswig).
P.S.: Mehr unter dem Stichwort Plein Air aus fotografischer Sicht eröffnet das NaturFoto-Magazin in der kommenden Januar-Ausgabe (1-2025).