Zwischen der niederländischen und dänischen Grenze erstreckt sich auf ca. 1.300 km die deutsche Nordseeküste. Sie bietet zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten beliebte Ferienlandschaften: In den Sommermonaten säumen Badegäste wie Sonnenhungrige die Strände. Während sich in den Übergangszeiten sowie im Winter „andere“ dick verpackt den Wind auf ausgedehnten Strandspaziergängen um die Nase wehen lassen.
Die Fotogruppe von artistravel, mit der ich Mitte März auf der nordfriesischen Insel Amrum unterwegs war, favorisierte die Variante „sich den Wind um die Nase wehen lassen“. Ausgangspunkt für unsere Windpartien war das Sonnenresort Hüttmann in Norddorf im Norden von Amrum, inmitten des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.
Amrum, die Perle der Nordsee, wie sie gerne von Touristikern bezeichnet wird, ist für mich die interessantes der friesischen Inseln entlang der heimischen Nordseeküste. Sie bietet aus meiner Sicht die interessanteren Dünenlandschaften auf den Inseln. Und genau diesen haben wir ins im Verlauf unserer Fotowoche vollständig hingegeben.
Der Auftakt zu Beginn der Fotowoche erfolgte windgeschützt und trocken im Seminarraum. Ein theoretischer Exkurs im Umgang mit Licht (sowie Schatten) und Farben (inkl. Kontrasten). Dazu Grundsätze der Bildgestaltung. Im Anschluss: Fischbrötchen und raus an den Strand. Ab jetzt, stand die praktische Fotografie im Vordergrund. Unterbrochen wurde diese in den folgenden Tagen von konstruktiven Bildbesprechungen.
Starteten wir die Erkundung der Dünen vom Strandübergang in Norddorf in Richtung der südlich gelegenen Himmelsleiter, folgten wir in den darauffolgenden Tagen verschiedensten Strandübergängen. Einmal über die Vogelkoje zum Quermarkenfeuer, oder durch die Westerheide in Nebel. Nicht zu kurz kommen, sollte der Leuchtturm bei Wittdün samt seinem Strandübergang.
Für den Sonnenaufgang konzentrierten wir uns auf das ostseitige Ufer bei Nebel. Wobei wir den Uferstreifen hier auch gerne bei Tagelicht einen Besuch abstatteten. Zu groß war die Anziehungskraft, die das Friesen-Cafe mit seinen leckeren Kuchen sowie seiner authentischen Art auf uns ausübte. Da rückte so manche Motivgelegenheit in den Hintergrund.
Alles in allem bot uns die Fotowoche mit etwas Sonne, viel Wind um die Nase bei meistens trockenem Wetter eine abwechslungsreiche Motivpalette. In Punkto Licht, zögerte die Witterung das farbenfrohe Highlight bis zum letzten Abend hinaus. Hier ließen wir uns bei kräftigen Farben einmal in der Nähe des Lechtturms sandstrahlen – das sorgt für saubere Linsen wurde mir dann später erklärt. A-ha!
Während sich unsere Gruppe im Anschluss an das Frühstück am Samstagmorgen zusehends auflöste, gönnte ich mir einen freien Tag. Von der Vogelkoje vorbei am Quermarkenfeuer zog ich hinunter an den Strand. Wobei ich gestehen muss, dass sich diese knapp zwei Kilometer Wegstrecke auf mehrere Stunden erstreckte, einfach mal schauen, was Wind und Wetter bereithielten. Auch wenn Fotografierende zwischen zehn und drei frei haben (was gewerkschaftlich fest verankert ist) ergaben sich zahlreiche Motive, bis mich der Regen mit der Abenddämmerung nach über neun Stunden zurück ins Hotel trieb…
P.S.: Weitere Informationen zum Nationalpark gibt es übrigens auch unter Nationalpark Wattenmeer. Hier sind alle drei Nationalparks wie auch die Biosphärenreservate entlang der deutschen Nordseeküste einsehbar. Ebenso interessant die Web-Seite des länderübergreifenden UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer, wie auch die Nationalen Naturlandschaften. Letztere setzen sich als Zusammenschluss der heimischen Großschutzgebiete (Natur- und Nationalparks wie auch Biosphärenreservate bzw. -gebiete) gemeinsam für die Bewahrung unserer vielgestaltigen Natur zwischen Küste und Hochgebirge ein.